Ich kann mich noch erinnern, dass ich damals in einen Computer-Shop in Luzern ging und nach einer Musik Software ausschau hielt. Leider gabs dies noch nicht. Umso mehr freute mich, dass die Firma Steinberg irgendwann Mitte der 90er Jahre den Software Sequenzer Cubase herausbrachte, welcher heute jedem Musiker ein Begriff ist. Diejenigen, welche ihn heute bedienen, wissen vielleicht nicht, dass die erste Version noch keine Audiodateien bearbeiten konnte. Er war lediglich dazu da, verschiedene Midi-Spuren zu verarbeiten und Synthesizer anzusteuern. Da ich Cubase von der ersten Version weg hatte und natürlich sämtliche Updates und Upgrades haben musste, erlebte ich ungefähr 1997 einen Meilenstein: Cubase konnte Audiodateien bearbeiten. Es war nun erstmals möglich, z. B mehrere Gesangsspuren einzusingen und diese einzeln und digital zu mischen. Die Bearbeitungsmöglichkeiten waren noch sehr klein und zuerst musste man schauen, dass der Computer dies überhaupt verarbeiten konnte. Der Arbeits-Speicher bei einem Computer lag damals bei rund 8MB, was bei dem heutigen Arbeitsspeicher unglaublich mikrig scheint. Trotzdem begann für mich dann die Homestudio-Revolution.

Natürlich musste ich die neue Software gleich ausprobieren. Der Song "Out Of Control" musste bei mir dafür herhalten. Als ich die rund sieben Gesangsspuren im Refrain zum ersten mal hörte, kriegte ich mich fast nicht mehr ein. Ich war mich seit Jahren gewohnt, mühsam maximal vier Gesangsspuren zu overdubben, was stets mit Qualitätseinbussen und Rauschen einher ging und nun sowas... Da tat sich plötzlich ein gesamtes Musikuniversum auf. Ich wollte eine CD mit volldigitalen Songs machen. Dies war Turbines - wieder ein Wortspiel mit meinem Nickname - wenn es auch nur eine Kurz-CD war.